Browsertest 2023 - PSW CONSULTING
Browsertest 2023: Das große Fazit

Browsertest 2023: Das große Fazit

Wir haben in den letzten Wochen einige Browser für Euch getestet und sind jetzt bei unserem großen Fazit angelangt.

  • Wer konnte sich bei den ganz großen Browsern Google Chrome, Microsoft Edge und Mozilla Firefox in puncto Datenschutz durchsetzen?
  • Wer hatte bei den mobilen Browsern Apple Safari, Chrome Mobile und DuckDuckGo die Nase ganz weit vorn?
  • Und wer überzeugte bei den Privacy-Browsern Brave, Opera und TOR auf ganzer Linie?

Diese Fragen beantworten wir Euch im heutigen Beitrag! Also los geht’s!

Auf unserem Schwesternblog der PSW GROUP gibt es natürlich auch ein großes Fazit zu den Aspekten Usability und Sicherheit der Testreihe!

Der Sieger der ersten Testrunde (die Platzhirsche)

In unserer ersten Testrunde nahmen wir uns die Big Player Google Chrome, Microsoft Edge und Mozilla Firefox vor. Eine kurze Zusammenfassung:

Google Chrome sammelt am meisten Daten

Obwohl Google Chrome sehr beliebt ist und umfangreiche Datenschutzeinstellungen bietet, ist er umstritten, weil er standardmäßig mehr Nutzerdaten sammelt als alle anderen Browser, um personalisierte Werbung anzuzeigen. Die Verwendung von Chrome kann daher ein Risiko für die Privatsphäre darstellen, über das jeder selbst entscheiden muss.

Um Eure Privatsphäre zu schützen, könnt Ihr jedoch verschiedene Erweiterungen nutzen und den Google Chrome Privacy Guide verwenden, um die wichtigsten Datenschutzeinstellungen einzuschalten.

Microsoft Edge spielt im Team NSA

Seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2015 hat Microsoft Edge viele Verbesserungen erfahren und ist einer der beliebtesten Browser für Windows-Computer mit einem Marktanteil von 4,05 % weltweit. Der Browser bietet Datenschutzeinstellungen wie „Do Not Track“ und „Tracking-Schutz“, um die Privatsphäre zu schützen. Microsoft sammelt jedoch eine Vielzahl von Daten, wenn ein Microsoft-Konto verwendet wird.

Microsoft ist Teil des Überwachungsprogramms PRISM, das der NSA Zugriff auf Nutzerdaten ermöglicht. Laut den Datenschutzvereinbarungen behält sich Microsoft das Recht vor, gesammelte Daten an Dritte weiterzugeben, einschließlich verbundener Unternehmen und Lieferanten, möglicherweise auch für Werbezwecke.

Im Gegensatz zu Google Chrome, das hauptsächlich von personalisierter Werbung lebt, ist Microsoft ein Unternehmen, das Software und Hardware verkauft. Daher ist Edge weniger datenhungrig als Chrome.

Mozilla Firefox ohne Profitgier

Mozilla Firefox ist der Browser, der sich mehr auf Privatsphäre und Sicherheit konzentriert. Im Gegensatz zu Chrome und Edge ist Firefox von einer Non-Profit-Organisation entwickelt worden, die darauf abzielt, einen datensicheren Internetzugang für alle zu ermöglichen.

Obwohl Firefox größtenteils von Google finanziert wird, bietet er zahlreiche Einstellungen und Funktionen, um die Privatsphäre zu schützen. Dazu gehören ein eingebauter Tracking-Schutz und eine Unterstützung für sichere Verbindungen zu Websites. Durch regelmäßige Updates und die Open-Source-Technologie bleibt Firefox immer auf dem neuesten Stand und kann durch Entwickler weiter verbessert werden. Nutzer können die Privatsphäre noch weiter schützen, indem sie Add-ons wie Tracking- und Werbeblocker installieren.

Insgesamt ist Mozilla Firefox eine gute Wahl für Nutzer, die Wert auf Privatsphäre und Sicherheit legen.

Unser Sieger: Mozilla Firefox

In der ersten Testrunde der Giganten entscheiden wir uns ganz klar für Mozilla Firefox. Der Open-Source-Browser Firefox hat schon per Default viele Privacy Features aktiviert und bietet noch mehr Möglichkeiten, um ein richtiges Fort Knox daraus zu machen. Hinzu kommt, dass Firefox viel Wert auf Transparenz legt und einen jährlichen Finanzbericht veröffentlicht. Die Privacy Policy, also die Datenschutzbestimmung, ist leicht zu lesen und verständlich – anders als bei Google und Microsoft.

 

Der Sieger der zweiten Testrunde (die mobilen Browser)

In unserer zweiten Testrunde ging es um die mobilen Browser Apple Safari, Chrome Mobile und DuckDuckGo. Eine kurze Zusammenfassung:

Apple Safari mit Datenschutzbericht

Safari ist ein Browser von Apple, der viele Datenschutzfunktionen bietet und auf iPhones und iPads verwendet wird. Es gibt Optionen wie „Privates Surfen“, „Tracking vermeiden“ und „Betrugswarnung“, um Nutzer vor Datensammlungen, Phishing-Angriffen und Trackern zu schützen. Es gibt darüber hinaus auf dem iPad und iPhone einen Datenschutzbericht. Dort seht Ihr eine Übersicht, wie viele und welche Tracker versucht haben, ein Nutzerprofil zu erstellen und von Safari daran gehindert wurden. Zusätzlich seht Ihr die Anzahl der Tracker für die besuchten Websites.

Trotz der Möglichkeit, Drittanbieter-Cookies vollständig zu blockieren, gibt es immer noch Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes bei Safari. Apple war Teil des Überwachungsprogramms PRISM (wie Microsoft), das der NSA Zugriff auf Nutzerdaten ermöglichte. Es gab auch frühere Datenschutzprobleme bei Safari, wie das Sammeln von Nutzerdaten im „privaten Surfmodus“ oder das Speichern eigentlich gelöschter Browserverläufe in der iCloud.

Chrome Mobile: sicher, aber nicht privat

Chrome Mobile ist ein sicherer mobiler Browser, der euch vor Phishing und Malware schützt. Google Safe Browsing sorgt dafür, dass schädliche Websites und herunterladbare Dateien blockiert werden. In Bezug auf Sicherheit gibt es bei Google Chrome keine Bedenken.
Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre. Da Chrome ein Produkt von Google ist, einem Unternehmen, das nicht besonders für seinen Fokus auf Privatsphäre bekannt ist, bleibt die Frage offen, welche Daten von Euch gesammelt werden. Obwohl es einen Inkognito-Modus gibt, gibt es immer noch Unsicherheiten. Es ist daher ratsam, alle Browser und Tools dieses Unternehmens mit Vorsicht zu verwenden.

Wenn Ihr einfach im Internet surfen möchtet, funktioniert der Chrome-Browser für Android wirklich gut. Aber Ihr solltet wissen, dass er von Google entwickelt wurde, und das bedeutet, dass Eure Daten gesammelt und gespeichert werden. Die integrierten Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen können nur begrenzt etwas dagegen tun. Mit dem Chrome-Browser könnt Ihr schnell und intuitiv surfen, aber er bietet nicht viele zusätzliche Funktionen und ist nicht besonders privat.

DuckDuckGo ohne eingebaute Spionagefunktion

DuckDuckGo ist, unserer Meinung nach, der beste Kompromiss, wenn man nicht alle Daten willkürlich freigeben will und trotzdem eine benutzerfreundliche Oberfläche sucht. Der „DuckDuckGo Browser“ ist der beste Beweis dafür, dass weniger oft auch mehr sein kann! DuckDuckGo verzichtet auf unnötige Extras und ist wunderbar klar und übersichtlich gehalten. Alles läuft hier super und schnell und die Tabs lassen sich ganz fix mit der „Burn“ Funktion schließen & löschen.

Ein kleines Manko: Der Browser macht leider für einen einzelnen Anbieter eine Ausnahme vom Trackingschutz: Microsoft. Aber auch dies soll laut Firmengründer Gabriel Weinberg bald passé sein!

Unser Sieger: DuckDuckGo

Von den drei hier vorge­stellten Kandi­daten hinter­ließ der DuckDuckGo Privacy Browser eindeutig den besten Eindruck. Er ist vergleichs­weise schnell, zeigt Sicher­heits­lücken zuver­lässig an und schaltet sie gleich­zeitig aus. Was der Browser tut, kann man selbst ohne tech­nisches Verständnis leicht nach­voll­ziehen.

 

Der Sieger der dritten Testrunde (Privacy Browser)

In unserer dritten und letzten Testrunde standen alle Zeichen auf Datenschutz. Es drehte sich um Brave, Opera und TOR. Eine kurze Zusammenfassung:

Brave: Surfen mit hohem Datenschutz

Brave bietet eine tolle Vereinigung der guten Sachen aus Chrome und Firefox. Er funktioniert zuverlässig wie Chrome und respektiert gleichzeitig Eure Privatsphäre wie Firefox. Er hat ähnliche Funktionen, bietet aber mehr Datenschutz und blockiert Werbung. Es werden keine Daten erhoben, außer den standardmäßigen bei einem Seitenaufruf anfallenden Daten. Die IP-Adresse wird anonymisiert und Brave wird sie nur an eine Website senden, wenn Ihr dem zustimmt, falls die Website nach Eurem Standort fragt. Eure Browsereinstellungen werden lokal gespeichert und wenn Ihr das Sammeln von Diagnosedaten deaktiviert habt (was wir empfehlen), werden keine Daten direkt an Brave übermittelt.

Brave blockiert zwar Werbung von Dritten, zeigt jedoch auch eigene Werbung an, für die man in BAT (Kryptowährungssystem von Brave) bezahlt wird, wenn Werbung akzeptiert wurde. Brave blockiert das Tracking von Unternehmen wie Facebook und Twitter, aber das Blockieren von Cookies allein macht Euch nicht unsichtbar. Websites können Euch immer noch über JavaScript identifizieren. Die einfache TOR-Integration rundet das Paket ab.

Anzumerken ist auch, dass Brave auf Googles Chromium basiert ,ähnliche Datenschutzbedenken bestehen und eine begrenzte Verbindung zu Google-Servern unterhält, hauptsächlich für Updates.

Opera: Browser mit massenhaft Werbung

Vom ursprünglichen Opera Browser ist nur noch wenig übrig. Seit der chinesischen Übernahme 2016 sammelt der Browser fleißig Nutzerdaten zu verschiedenen Zwecken, darunter Werbung. Während der Browser funktional einige interessante Dinge bietet, kann er für privatsphärebewusste Nutzer nicht empfohlen werden.

Die Voreinstellungen des Browsers sind nicht optimal für den Datenschutz – insgesamt wirkt Opera datenschutzfeindlich. Erst nachdem man diverse Einstellungen anpasst, die Suchmaschine wechselt und die Tracking-Funktionen deaktiviert, verbessert sich die Datenschutzlage etwas. Es ist enttäuschend, dass der Werbe- und Tracking-Schutz standardmäßig deaktiviert ist und der Nutzer ihn manuell aktivieren muss. Gleichzeitig werden massenhaft personalisierte Werbeanzeigen eingeblendet. Heißt: Der Werbe- und Tracking-Schutz muss manuell aktiviert werden, während die personalisierten Anzeigen deaktiviert werden sollten.

TOR: ein Netzwerk aus mehreren Schichten

Der Tor-Browser ist für maximale Sicherheit und Privatsphäre konzipiert, aber die Benutzerfreundlichkeit lässt zu wünschen übrig. Es handelt sich um den sichersten Browser, der derzeit verfügbar ist. Beim Einsatz von Tor wird es extrem schwierig, Eure Aktivitäten nachzuverfolgen, da Anfragen zwischen Relay-Servern hin und her geschickt werden.

Wenn Anonymität für Euch oberste Priorität hat, ist der Tor-Browser die beste Wahl. Allerdings müsst Ihr bedenken, dass die Funktionen, die Euch viel Privatsphäre bieten, dazu führen, dass der Tor-Browser im täglichen Gebrauch langsam und umständlich ist. Das ist der Preis, den Ihr für geschützten Datenaustausch zahlen müsst. Wer besonderen Wert auf Privatsphäre legt, sollte dem Tor-Browser als sichere Alternative zu Firefox und Chrome eine Chance geben.

Unser Sieger: Brave

Der Brave Browser ist auf jeden Fall einen Blick wert. Er kombiniert die solide Chromium-Technik mit sehr guten Privatsphäreeinstellungen. Dazu kommt die einfach zu nutzende TOR-Integration, die dann einen echten Privatmodus bietet. Besonders hervorzuheben ist, dass Browsing-Daten nicht gespeichert und auch nicht an Drittanbieter weiter verkauft werden.

Die starken Privatsphäre -Einstellungen und die nahtlose Integration von sinnvollen Browsererweiterungen runden das Paket ab.

 

Finales Fazit

Browser sind das wichtigste Werkzeug, um das Internet zu nutzen und darauf zuzugreifen. Wir müssen jedoch sicherstellen, dass wir einen modernen Browser mit hohen Sicherheitsstandards verwenden, um unsere privaten Informationen zu schützen. Es gibt keine hundertprozentige Garantie, dass wir im Internet vollständig anonym bleiben können, aber regelmäßige Überprüfung der Sicherheitseinstellungen und eine aktuelle Information über Bedrohungen können helfen.

Wir teilen täglich viele persönliche Informationen über unsere mobilen Geräte, von Standorten bis hin zu Kreditkartennummern. Es ist wichtig, diese Daten zu schützen, da ein Verlust schwerwiegende Folgen haben kann, wie den Diebstahl von Bankdaten oder Identitätsdiebstahl. Die Wahl eines sicheren Browsers, der Daten verschlüsselt und vertraulich behandelt, ist daher von großer Bedeutung. Denkt daran, dass der Schutz Eurer Daten immer an erster Stelle stehen sollte, bevor Ihr online geht.

Browser sind die Fenster zum World Wide Web und sollen vor allem benutzerfreundlich sein. Es ist jedoch nicht immer einfach, Einfachheit und Datenschutz zu vereinen. Gängige Browser bieten Sicherheitsmaßnahmen und Erweiterungen, um Datenschutzaktivisten zufriedenzustellen. Dabei gilt auch die Regel, dass der Nutzer das größte Risiko für sich selbst darstellt. Mit der nötigen Vorsicht und Schutzprogrammen könnt Ihr auch bei Chrome, Firefox und anderen gängigen Browsern Malware wie Trojaner meiden.

Für sensible Kommunikation und einen besonderen Schutz Eurer Daten eignen sich Browser wie TOR als Zweitoption auf Eurem Rechner. Jeder Browser hat unterschiedliche Stärken und Schwächen, daher ist es schwer, ein allgemeingültiges Urteil zu fällen. Wenn Ihr jedoch auch in herkömmlichen Browsern Eure Daten bestmöglich schützen möchtet, könnt Ihr verschiedene Erweiterungen nutzen, um Euren Browser-Fingerabdruck zu schwächen und Werbung zu blockieren.

Wir hoffen, Euch hat unsere diesjährige Browser-Testreihe gefallen und freuen uns schon auf die nächsten Testreihen!

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